Hass und Hetze spiegeln sich dem deutschen Sprachwissenschaftler Joachim Scharloth zufolge in der Sprache der „neuen Rechten“ wider.
Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sei öffentlich derart hassbetont kommuniziert worden. Noch nie sei derart viel verhetzt, beleidigt und beschimpft worden, wie derzeit von den neuen Rechten – vor allem in den sozialen Medien. Ein Posting übertreffe das andere: Würden die Gegner von dem einen als „Vorsintflutler“ beschimpft, greife der nächste tiefer in die Kiste des Herabwürdigenden mit der Bezeichnung als „Steinzeitler“, der nächste mit „Vorsteinzeitler“, mit „Vorzeitler“ bis hin zum „Neanderthaler“. Wann immer man meine, es gehe nicht tiefer, werde man eines Besseren belehrt. Empörung spiele eine wesentliche Rolle. Sie sei symptomatisch für soziale Netze genauso wie für populistische Politik.
Wer das über 200 Seiten starke Buch durchliest, kämpft sich durch einen Wust von 3.600 Schimpfwörtern. Die Leserin bzw. der Leser lernt dabei nicht nur in rechten Kreisen trendige Wörter kennen, sondern auch die Denkweise derer, die sie verwenden.
Joachim Scharloth: „Hässliche Wörter – Hatespeech als Prinzip der neuen Rechten“, J. B. Metzler, lizensiert durch Springer Nature, Berlin, 2021, www.haessliche-woerter.de; www.springer.com
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