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Gewalt für niemanden eine Option

-gb-


Seit 2020 ist die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote kontinuierlich gestiegen. 2023 wurden 15.115 Verbote verhängt. 2024 war die Zahl der Fälle mit 14.600 erstmals rückläufig. Experten wollen noch nicht von einem „Trend“ sprechen.

Was sicherheitspolizeiliche Fallkonferenzen für Hochrisikofälle betrifft, stieg die Zahl von 25 (2020) auf 234 (2023). 2024 waren es 193.

 

Zentrales Thema. „Gewalt ist niemals eine Option“, sagt Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts. „Der Gewaltschutz ist für uns im Bundeskriminalamt ein zentrales Thema.” Durch die enge Zusammenarbeit innerhalb der Behörden sowie die Vernetzung mit Akteuren außerhalb der Polizei setze man sich dafür ein, Gewalt umfassend zu bekämpfen.

2023 wurden 34 Frauen ermordet, darunter zwei Mädchen unter 14 Jahren. Letztere waren von ihrer Mutter getötet worden. 2024 gab es 28 Opfer, darunter vier Mädchen unter 14 Jahren. Drei der Mädchen wurden von ihren Müttern ermordet.

Der Gewaltschutz in Österreich wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut – mit Gewaltschutzzentren und in jedem politischen Bezirk mit einer Frauen- und Mädchenberatungsstelle. Deren Förderung ist seit 2019 um insgesamt 153 Prozent gestiegen. Um Gewaltschutzmaßnahmen ein gemeinsames Dach zu geben, wurde eine Gewaltschutzstrategie entwickelt. Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus relevanten Organisationen waren eingebunden. Mit der Strategie ist nun ein besserer Austausch und eine bessere Gesamtbetrachtung im Gewaltschutz möglich.

 

Weiterentwicklung. Seit dem Jahr 2020 wurden einige Maßnahmen im Gewaltschutz gesetzt. Das Annäherungsverbot mit einem erweiterten Schutzradius von 100 Metern bietet nicht nur im Wohnbereich Schutz, sondern auch auf Arbeitswegen und bei alltäglichen Besorgungen. Wichtige Bausteine sind die verpflichtenden Anti-Gewalt-Trainings für weggewiesene Gefährder. Sie sind seit September 2021 gesetzlich vorgeschrieben. Mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot wird seit 2022 automatisch ein Waffenverbot verhängt.

Die Zahl an speziell ausgebildeten Präventionskräften bei der Polizei stieg seit 2020 von 500 auf 1.300. Zusätzlich wurden ab Sommer 2024 Regionalkoordinatorinnen und -koordinatoren in den Bundesländern eingesetzt, um den Gewaltschutz vor Ort zu gestalten.

Im Bundeskriminalamt wurde ein Büro für Gewaltschutz eingerichtet. Die Mitarbeiter dort konzentrieren sich auf die Fortbildung von Präventionskräften und die Koordinierung von Gewaltschutzmaßnahmen.








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